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Kommentar zu dem Buch: Warum andere auf Ihre Kosten immer reicher werden

 … und welche Rolle der Staat und unser Papiergeld dabei spielen / Sonja Fiederling / Responsa Liberta Juli 2014

 

Ein Finanzbuch zum Thema Geld und das ganz ohne Charts oder komplizierte Analysen – und dabei auch noch für absolute Laien verständlich? Ein solches Werk ist in diesem Jahr von den Autoren Philipp Bagus und Andreas Marquart erschienen. Das Buch trifft den Nerv der Zeit. Denn bei vielen Menschen scheint sich der Eindruck zu festigen, dass etwas in unserem jetzigen System nicht „rund läuft“ – ob gesellschaftlich, politisch oder auch finanziell. Zusammenhänge können sie jedoch nur schwer erfassen, oft bleibt es bei einem „unguten Gefühl“. Die Autoren gehen dem auf den Grund und beschäftigen sich mit einer der Grundlagen unseres menschlichen Zusammenlebens: Dem Thema Geld.

Das Leben scheint immer teurer zu werden, ein Einkommen reicht oft kaum noch aus, um die Familie zu ernähren, Sparen scheint immer schwieriger zu werden, aber wozu auch, denn niedrige Darlehens-Zinsen verlocken dazu, einfach sofort zu kaufen – und das Leben insgesamt wird anscheinend immer hektischer. Schulden scheinen „in“ zu sein, ob bei Privathaushalten, Unternehmen oder dem Staat – und das scheint endlos so weiterzugehen. Das ist aber anscheinend nicht überall so. In einer kleinen Stadt scheinen die Uhren noch anders zu ticken…

Diese Stadt existiert allerdings nur fiktiv, in dem 2014 erschienen Buch „Warum andere auf Ihre Kosten immer reicher werden … und welche Rolle der Staat und unser Papiergeld dabei spielen“. Der Titel, den die Autoren Philipp Bagus (Professor Universidad Rey Juan Carlos in Madrid) und Andreas Marquart (Vorstand Ludwig-von-Mises-Institut Deutschland) gewählt haben, verrät bereits: Es geht um das Thema Finanzen. Bei einem Fachbuch zum Thema Geld erwartet man aber doch wohl eher jede Menge Zahlen, Analysen, komplizierte Begriffe – eine fiktive Stadt würde man doch eher in einem Roman finden?

Wer das Buch durchblättert, wird darin jedoch keinen einzigen Chart oder Ähnliches finden. Stattdessen bedienen sich die Autoren unter anderem des Beispiels der besagten Stadt, anhand derer sie anschaulich und allgemein verständlich Aspekte rund um das Thema Geld in der Praxis verdeutlichen. Anschließend werden Vergleiche mit dem „Heute“ gezogen. So erfährt der Leser unter anderem, woher Geld eigentlich kommt, wer es schaffen darf, über Eingriffe von staatlicher Seite, welche Folgen sich daraus ergeben (können) und was das für das Zusammenleben der Menschen und die Gesellschaft bedeutet. Bagus und Marquart greifen dabei aktuelle Fragen und Themen auf und gehen diesen auf den Grund.

Der immer wiederkehrende Ausflug der Autoren in die kleine Stadt hilft dem Leser, scheinbar komplizierte Aspekte der heutigen Zeit nach und nach in einen einfachen Zusammenhang zu bringen und zu verstehen. Gleichzeitig präsentieren sie Theorien und Ideen, wie das Leben ohne Eingriffe von Staat, Politik und „Finanzkreisen“ sowie ohne das „Papiergeld-Monopol“ aussehen könnte.

Zumindest bisher fehlen jedoch Vergleiche, wie ein anderes System in der Praxis heute laufen könnte – wie Bagus und Marquart schreiben, könne man aufgrund der fehlenden Vergleiche nur erahnen, wo wir heute ohne diese Eingriffe und mit einem anderen Geldsystem stehen würden. Ihnen – Vertreter der Österreichischen Schule der Nationalökonomie – gehe es vor allem darum, Ideen, Logik und Theorien von einem „guten Geld“ zu verbreiten. Auch mit der These, ob mehr Geld gleichzeitig mehr Wohlstand bedeutet, also eine wachsende Geldmenge notwendig für Wirtschaft und Entwicklung ist – oft ein Streitpunkt unter den Ökonomen – beschäftigen sich die beiden Autoren.

Die Themen Geld und Finanzen werden oft als kompliziert und gar langweilig empfunden – doch wie kann es sein, dass viele Menschen etwas, mit dem wir täglich zu tun haben und das eine der Grundlagen unseres Zusammenlebens und auch der eigenen Existenz darstellt, nicht verstehen?

Wer also noch eine passende Urlaubslektüre sucht und das an und für sich trockene Thema Geld spannend erleben möchte, der kann sich auf eine Reise begeben – in die kleine Stadt von „Warum andere auf Ihre Kosten immer reicher werden“.

Ein Interview mit einem der Autoren, Andreas Marquart, finden Sie hier:

 

 

 


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